Kraut einhobeln wie zu Oma´s Zeiten am 17. Oktober 2009

 

 

 

 

Da in der Winterzeit in Bayern sehr viel Kraut gegessen wird, folgten interessierte Zuhörer der Einladung der Garten- und Blumenfreunde Nordheim.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Karl Rembold berichtete Blasi Zinsmeister, dass Sauerkraut bis zur Etablierung neuerer Konservierungsmethoden jahrhundertelang zu den im Winter nicht nur in Deutschland wichtigsten Vitaminspendern zählte (Bild 1). Durch seinen hohen Vitamingehalt (besonders Vitamin C) baute es im Winter Mangelerscheinungen (vor allem dem Skorbut, der zu Zahnausfall führte) vor. Er berichtete in seinem kurzweiligen Vortrag auch wo das Kraut herkommt und welche Kohlsorten sich besonders zum längeren Einlagern eignen. Es ist erstaunlich, welche Unterschiede es doch gibt.

Anschließend wurde frischer Weißkohl vom Strunk befreit und mit Hilfe eines großen Hobels in Streifen gehobelt (Bild 3+4). Durch die große Menge an Krautsköpfen konnte jeder Teilnehmer das Hobeln ausprobieren und unter Anleitung von Hannelore Zinsmeister wurde tatkräftig jeder Krautkopf gesäubert und zum Hobeln vorbereitet (Bild 2).

Durch das Krautstampfen (barfuss) zersprengt man die Pflanzenzellen (Bild 5+6). Der Zellsaft kann nun austreten und schließlich den Kohl ganz bedecken. Beigefügtes Salz (mit Äpfel und Weißwein) entzieht während des Gärungsprozesses dem Weißkohl die Flüssigkeit und konserviert den Saft bis zur Gärung. Die Salzlake bedeckt während der ganzen Gärung, die circa vier bis sechs Wochen dauert, den Weißkohl. Wichtig ist, dass keine Luft zwischen dem frischen Kohl bleibt, da sonst statt der gewünschten sauren Gärung ein Fäulnisprozess beginnen könnte. Deswegen muss Sauerkraut kräftig gestampft und mit Gewichten gepresst werden (Bild 7+8).

Nachdem nun alles in reichlicher Menge fertig war, ging es bei Kaffee und Kuchen zum gemütlichen Teil über, wobei das Hauptthema das Kraut bzw. der Kohl war. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen in die Gespräche eingebracht. Hannelore und Blasi Zinsmeister waren gerne bereit alle Fragen zu beantworten.

Schade, dass auf Grund der kalten und ungemütlichen Witterung nur wenige Gartler zu der Vorführung kamen.

Als kleines Dankeschön wurde Ihnen vom Vorsitzenden Karl Rembold ein kleines Präsent überreicht (Bild 9).

Was macht man nun mit einer solchen Menge Sauerkraut? Die Garten- und Blumenfreunden werden dieses Sauerkraut an der traditionellen Gartlerweihnacht am 20. Dezember mit Bratwürsten servieren.

 

 

Bild 1

 

Bild 2

Bild 3

Bild 4

Bild 5

Bild 6

Bild 7

Bild 8

Bild 9